Auf diesen Gedanken kam ich als ich neulich im Bett lag und über verschiedene Bücher sinnierte. Danke, Schlaflosigkeit.
Wie sicher viele andere von euch bin ich einfach fasziniert von Dystopien. Eine Weile lang habe ich nur noch Bücher in der Richtung gelesen. Doch was genau ist eigentlich eine Dystopie?
Wir sind da mal nicht so streng und lassen die Definition von Tante Wiki ein bisschen links liegen:
Eine Dystopie ist für mich einfach ein (Jugend-)Buch, bei dem die Welt durch ein gewisses Ereignis zerstört wurde (wahlweise auch gerade zerstört wird) und nun von einem System, meist angesiedelt in einer erhabenen Stadt, beherrscht wird. Ziemlich oft ... eigentlich immer ... gibt es dann noch die ärmere Schicht, die nicht in dieser Stadt lebt. Letztendlich wird das eigentlich hinterhältige System auf irgendeine Weise entlarvt und es endet in einer Rebellion.
Nunja, die "Defintion" kann variieren :D Ich gebe zu, es gibt auch Bücher, die völlig von diesem Schema abweichen, aber die meisten Punkte treffen ziemlich oft zu. Wie würdet ihr den Begriff Dystopie definieren? In eigenen Worten?
Ich weiß natürlich, dass es Leser gibt, die diese Richtung von Buch gar nicht leiden können. Obwohl ich schon mitgekriegt habe, dass die meisten Buchblogs auch einige Dystopien im Rezensionsindex haben. Aber ich will hier keinen verurteilen - ich als eingeschworene Thriller-Gegnerin ^^ Es gibt immer Sachen, für die man sich selbst einfach nicht begeistern kann.
Aber ehrlich jetzt - mit Dystopien hat der Büchermarkt wahnsinnig viel Geld verdient. Oder bin ich die einzige, die diesen Dystopien-Boom, wie ich es gerne nenne, in den letzten 1-2 Jahren bemerkt habe? Die sind ja schneller in die Buchläden geschossen als ich rennen kann, wenn es irgendwo kostenlos Essen gibt.
Ich will ja nicht sagen, dass es vor diesen 1-2 Jahren keine Dystopien auf dem Markt gab, aber da hat sich irgendwie so ein Trend herum entwickelt, der jetzt schon langsam aber sicher abflaut.
Was fasziniert einen an Dystopien so? Die Leute, die sich dafür begeistern können, meine ich? Ich persönlich finde es einfach großartig, wie sich Autoren eine eigene Welt zusammenreimen können. Nicht nur das, meistens haut mich die "Entstehungsgeschichte" dieser Welt einfach nur total um (spontan fällt mir da jetzt zB "Memento - Die Überlebenden" ein) Und nicht nur das - die Geschichten sind einfach so toll ausgearbeitet. Es steckt immer sehr viel Arbeit drin, und man merkt richtig, wie viel Gedanken sich die Autoren darum machen. Um die Entstehungsgeschichte. Die Charaktere. Das System. Das System oder Kapitol oder wie man es auch nennen will ist für mich auch immer wieder faszinierend. Kann schon sein, dass ich leicht zu begeistern bin, aber das haut mich einfach immer wieder um ... ^^
Ist es schade, dass sich die Dystopien so stark ähneln? Hm. Ein bisschen natürlich schon. Ich bin jetzt inzwischen mit so vielen Dystopien durch, dass ich glaube, kein Buch dieser Richtung kann mich mehr so richtig vom Hocker hauen. Beeindrucken schon, aber das ist nicht zu vergleichen mit diesem WOOOW-Gefühl, das ich bei manchen Büchern erlebt habe.
Und bei diesen Büchern sind wir jetzt angekommen^^ Ich habe einfach ein paar aufgelistet, die mir spontan eingefallen sind und/oder zu denen ich was loswerden wollte. Natürlich sind das nicht alle, aber das dürfte eh klar sein ...
Ashes - Brennendes Herz von Ilsa J. Bick
Dieses Buch ist einfach nur unglaublich toll. Die Autorin ist echt eine ... eine Göttin. Ich habe Ashes einfach nur unglaublich grandios-episch in Erinnerung, so, wie ein gutes Buch in Erinnerung bleiben soll. Für mich eines der besten Bücher überhaupt. Allerdings muss ich schon sagen, dass das Buch echt gewalttätig und grausam ist, und deshalb ist es vielleicht für manche Leser nicht so geeignet. Aber genau das, dieses Grausame, das in anderen Genres richtig widerwärtig und unangebracht wäre, fand ich so toll an Ashes. Vielleicht ist das so ein Psycho-Tick von mir, aber ich finde, eine Dystopie muss einfach gewalttätig sein.
Dystopie-Liebling!
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Die Enklave von Ann Aguirre
Dieses Buch ist da schon eher unbekannter. Ein bisschen zu Recht, finde ich. Die Geschichte wirkt ziemlich austauschbar und auch ein wenig flach aber hey - schlecht fand ich das Buch nicht. Man hat eben das Gefühl, dass man das alles schon ein bisschen kennt und weißt, wo das alles hinführen wird aber alles in allem hatte ich nichts gegen Die Enklave. Definitiv nicht die beste Dystopie, aber ganz sicher keine Katastrophe. Doof fand ich, dass das Ende ziemlich offen bleibt, aber ich glaube, es ist noch nicht sicher, ob es ein Einzelband bleibt oder ein zweiter Band folgt.
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Memento - Die Überlebenden von Julianna von Julianna Baggott
Ah, jedes Mal, wenn ich den Buchtitel höre, ist meine Reaktion ähnlich wie bei Oreokeksen mit warmer Milch ... Mein Herz macht echt jedes Mal einen kleinen Hüpfer weil das Buch einfach so graaaaandioooos ist. Auf gleicher Genialitäts-Ebene wie Ashes, wobei Ashes aber glaube ich nicht so ... speziell wie Memento ist. Ich fand den Prolog allerdings grottenschlecht! So schlecht, dass ich das Buch ganz enttäuscht weggelegt und erst mal ein paar Wochen nicht angefasst habe. Der Schreibstil war einfach so ... wah. Aber es wurde besser oder ich habe mich daran gewöhnt oder beides. Auf jeden Fall ist das besondere an dem Buch, dass einfach alles so ... unglaublich faszinierend verstrickt und verwoben ist ... Gewalt kommt auch nicht zu kurz. Aber wisst ihr, was über Memento gesagt wird? Manche hassen es und manche lieben es einfach. Und ich glaube, das trifft irgendwie auch.
Dystopie-Liebling!
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Die Auswahl von Allie Condie
Kennt jeder, oder? Ist ja neulich erst der 3. Band erschienen. Klar ist, dass ich den Abschluss der Trilogie definitiv nicht lesen werde. Der zweite Teil hat mir alles versaut und ich bin traurig, dass ich nach dem 1. Band nicht aufgehört habe zu lesen, denn Die Auswahl fand ich echt sehr sehr gut. Das kann aber auch daran liegen, dass das so ziemlich meine erste Dystopie war, da war die Idee natürlich noch sehr frisch und alles. Jetzt ist die Geschichte wahrscheinlich eher fast "gewöhnlich", aber "damals" war die Story einfach was richtig besonderes für mich.
Ich finde generell, dass bei Dystopien vor allem die ersten gelesenen Bücher zählen, weil man da einfach den Aufbau noch nicht kennt. Nach einer gewissen Zahl kommt einem einfach schon alles sehr bekannt vor ...
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Legend von Marie Lu
Zu meiner Schande muss ich sagen, dass das Buch noch auf meinem SuB gammelt. Nein, ich bin nicht wie alle anderen gleich an oder kurz nach dem Erscheinungstermin in die Bücherläden gerannt^^ Ich weiß nicht, ist das jetzt ein Vor- oder Nachteil für mich? Auf jeden Fall kann ich zu einem Buch, das ich noch nicht gelesen habe, einfach keine Meinung schreiben, das ist doch mies xD Aber ich habe schon Bewertungen von 1-5 gesehen.
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Dark Canopy von Jennifer Benkau
Dark Canopy ... Ja ... Ich hab's ja vor gar nicht allzu langer Zeit gelesen. Und zur Verteidigung des Buches muss man sagen, dass ich da auch schon einen Haufen Dystopien vorher gelesen habe und es auf mich einfach nicht mehr so frisch wirkte. Aber ich fand es einfach nicht so dolle. Die Idee an sich ist schon toll, und die Grausamkeit lässt jetzt auch nicht so zu wünschen übrig, deshalb bin ich auch ziemlich planlos, warum mir das Buch nicht so gut gefallen hat. Zu hohe Erwartungen? Einfach so? Blöde Charaktere? Ungewöhnlicher Schreibstil? Ich tendiere ja eher zu ersterem ... Wie fandet ihr das Buch bzw. wann habt ihr es gelesen?
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Die Tribute von Panem von Suzanne Collins
Ouh yeah, The Hunger Games! Das darf echt nicht fehlen! Die Mama aller Dystopien und so. Ehrlich jetzt, extrem gutes Buch. Meine Freunde daran wird auch nicht dadurch abgeschwächt, dass es mittlerweile die ganze Welt kennt. Na okay, ein bisschen vielleicht doch, aber toll bleibt toll und wird toll bleiben. Zu der Reihe muss ich eh nichts sagen :D Wer es noch nicht gelesen hat, sollte sich in die Ecke stellen und über sein Buchbloggerdasein nachdenken! So geht das nicht ^^
Die Verfilmung des 2. Teiles kommt ja im November und ich bin so traurig, dass ich davor wahrscheinlich nicht nochmal den 2. Teil re-readen kann :( Ich erinnere mich an so gut wie gaaarnichts. Hoffentlich kommt die Taschenbuchausgabe so schnell wie möglich raus.
Dystopie-Liebling!
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Die Verratenen von Ursula Poznanski
Neulich erst gelesen und rezensiert, und obwohl ich wie gesagt wirklich schon sehr viele Dystopien gelesen habe, hat mich die Dystopie sehr beeindruckt. Hätte ich das Buch ein wenig früher gelesen, wäre es sicher ein Dystopie-Liebling geworden ^^ Kann Die Verratenen wirklich nur empfehlen, die Geschichte ist super und die Charaktere erst. Die sind einfach mega ausgearbeitet und detailliert. Der Schreibstil ist natürlich göttlich wie immer - Team Poznanski!
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Dark Inside von Jeyn Roberts
Vergleichbar mit Ashes und Memento und auch wieder nicht ... Aber auch auf ziemlich ähnlichen Geliebtheits-Grad. Ich kann einfach nicht anders. Die drei genannten Bücher sind einfach die GÖTTER unter den Dystopien, ehrlich. Aus meiner Sicht natürlich! Alles was ich hier schreibe, ist aus meiner Sicht, und ihr könnt mir dann in den Kommentaren erzählen, was ihr von den Büchern haltet oder generell vom ganzen Thema.
Das Buch kann man einfach nicht in Worte fassen, deshalb lass ich es jetzt einfach mal. Dark Inside und ich ... Lieeebe.
Dystopie-Liebling!
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Delirium von Lauren Oliver
Ach ja, Delirium. Wer hat es nicht gelesen? Ich habe das Gefühl, das Buch hat jeder hier gelesen, und ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mir nicht so besonders gut gefallen hat. Deshalb habe ich mir auch gar nicht den Folgeband geholt. Die Geschichte mit der Liebe als Krankheit und so ist an sich ja ganz nett, aber ist mir an sich einfach zu seicht und ungewalttätig! Verurteilt mich bitte nicht, aber ich finde, in einer ordentlichen Dystopie muss auch eine gewisse Menge an Blut fließen :D
Das Ende der Geschichte war auch extrem klischeehaft und ich glaube ich spoilere hier niemanden, wenn ich sage, eine Rebellion folgt ... Wie kann es anders sein ...
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Also, wer sich das alles nicht durchlesen wollte, was ich durchaus verstehen kann (wirklich :D), meine absoluten Lieblinge unter den Dystopien sind Memento - Die Überlebenden, Ashes - Brennendes Herz und Dark Inside. Diese Bücher haben mich einfach wirklich vom Hocker geschmissen und ich ... ach, die sind einfach fabulos, ja?
Was sagt ihr zum Thema? Mögt ihr die Art von Büchern überhaupt? Findet ihr, dass man nach einer gewissen Anzahl einen gewissen Handlungsablauf erkennen kann?