Ich bin neuen Blogs nicht unaufgeschlossen.
Ich denke aber, mit der Weile wird man irgendwie ... anspruchsvoller. Es gab eine Zeitspanne, da habe ich fast gedankenlos einige Blogs abonniert und bald sind mir diese 250+ Abonnements zu viel geworden - bei den spärlichen Besuchen meines Dashboards wurde ich regelrecht erschlagen. Maria und Josef, wann soll man das alles lesen? Wer hat da denn Zeit dafür?
Ich schätze, irgendwann fixiert man sich vor allem auf einen kleinen, überschaubaren Kreis von Blogs, auf die man sich "verlassen" kann. Weil man weiß, dass einem die Posts und der Stil gefallen. Wenn man sich mal festgefahren und eine bequeme Position gefunden hat, wieso sollte man zwanghaft etwas daran ändern?
Ich habe einfach wiederholt beim neuerlichen Umsortieren meiner Blogs auf Bloglovin gemerkt, wie viele Blogs mittlerweile pausiert sind, zum Einstauben zurückgelassen wurden oder gar nicht mehr existieren. Ich will nicht zwanghaft meine Leseliste aufstocken, aber einfach wieder bewusster und aufgeschlossener auf für mich neue Blogs zugehen.
Aber manchmal - manchmal steht mir auch gar nicht der Sinn nach einer Rezension. Besonders im Sommer, wenn ich grade auf dem Sprung bin, auf den Zug warte oder die Küche verunstalte, lese ich derzeit beispielsweise irre gern Fotografieblogs. Falls ihr das nicht ohnehin schon macht, kann ich euch nur empfehlen, eure Fühler auch mal in andere Kategorien auszustrecken!
Ganz neu für mich entdeckt habe ich erst vor wenigen Tagen Nordseeliebe. Das Mädel macht so irrsinnig schöne Bilder (vor allem Natur), und die Farben sind der Hammer! Da bin ich im Moment echt so ein bisschen in love, haha.
Richtig lang lese ich dagegen schon Realize Photography. Die Bloggerin hat, vor allem wenn es um Portraits geht, eine extrem eigene Art, die man einfach wiedererkennt. Ihre Reiseinspiration neulich fand ich so wunderbar - bei den Fotos bekommt man einfach direkt Fernweh!
Der letzte Blog den ich in diesem Sinne erwähnen möchte, heißt limited knowledge und wird von der 14jährigen Yasira betrieben - ihr Alter merkt man ihren Fotos gar nicht an, finde ich! Okay, das klang in meinem Kopf besser. Aber Fotografen sind uns Buchbloggern doch nicht so unähnlich: Sie drücken sich ja genauso aus, nur eben in Bildern statt in Worten.
Edit: RHMNLS steht schon lange nur für geladene Leser zur Verfügung. Was ich auch immer gern gelesen habe, ist RHMNLS. Die Bloggerin hat leider schon länger nichts mehr gepostet, aber wer kann ihr das verdenken, wenn einen das Leben mal packt. Bei ihren Texten wirkt sie einfach so sympathisch und locker auf mich, auch wenn sie meistens von alltäglichen Dingen erzählt. Manche Menschen können das, so vom Handgelenk weg.
Vor Kurzem für mich entdeckt - vorher kannte ich den Blog eigentlich nur flüchtig - und gleich als große Liebe gekennzeichnet: Odernichtoderdoch, neuerdings umgezogen auf WordPress und im neuen Design erstrahlend. Ich sag's euch: Seht euch den Blog einfach an und scrollt ein bisschen durch. Joana ist nicht nur gruselig hübsch, sondern scheint auch noch wirklich lieb zu sein. Die Bilder und Kleider sind zwar ein sehr positiver Nebeneffekt, aber wirklich bewundere ich sie für ihre Texte! Hier ein Beispiel.
Ich Trottel schnapp mir hier selbst die Links für den nächsten Newsletter weg, haha. (Und ja - er kommt! Ich weiß, die letzten Monate hab ich das schleifen lassen und einige von euch haben ihn schon vermisst.) Die Bilder durfte ich übrigens mit der freundlichen Erlaubnis der Bloggerinnen verwenden :) Vielleicht hat euch dieser kleine Ausflug in andere Gebiete gefallen. Wie steht's bei euch so? Habt ihr auch so euren kleinen Kreis von Blogs die ihr abgrast, und könnt vielleicht selbst ein paar Empfehlungen dalassen? Lest ihr auch mal abseits der Buchblogosphäre? Tell me!