A place in time 2 - Kalte Seele - Patricia Rabs [Rezension]

17. Juli 2013 | 0 Kommentare

A Place in Time 2



Preis: € 10,65
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 332
Altersempfehlung: ab 12
Meine Wertung: 2 Pusteblumen
Reihe: 2. Teil einer Trilogie
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Will ich kaufen!


Achtung, dies ist der zweite Teil einer Reihe!

... Sie alle müssen feststellen, dass ihre Geschichte nicht so berechenbar ist, wie sie bisher dachten ... 
In der Nacht zum 3. Dezember verlassen Jesda, Lucy und Lyall Marforths Villa und machen sich auf den Weg nach Süden. Ihr Ziel: Haven. Während die anderen verzweifelt nach einer Möglichkeit suchen, in das Gefängnis hinein zu kommen - und vor allem wieder heraus - verliert Ella jedes Zeitgefühl und am Ende siegen Angst und Hoffnungslosigkeit. Hilflos muss Jesda einsehen, dass er zu viele Menschen in diese Sache hineingezogen hat, dass es nur einen Weg gäbe, alles abzubrechen. Doch damit hätten alle umsonst gelitten. Die Gruppe scheint durch Streit und Unsicherheit zu zerbrechen. Am Ende ... Das Problem einer Schleife ist, dass sie kein Ende hat! 

Wenn ich von Autoren angefragt werde, kann ich fast nie Nein sagen - so war das auch hier der Fall. Nach dem Lesen des Klappentextes war ich gleich doppelt begeistert, der Inhalt klang gar nicht schlecht und Zeitreisen sind quasi immer ein interessantes Thema.
Ein unfairer Punkteabzug war schon vorprogrammiert, da es sich bei »Kalte Seele« um den frisch erschienenen zweiten Teil einer Reihe handelt. Rezensionsexemplare des ersten Teiles »Falsches Blut« konnten aufgrund Probleme mit dem Verlag nicht verschickt werden, mit einer Zusammenfassung war ich aber zufrieden. Mir war aber von Anfang an klar, dass ich dadurch nicht so gut in die Welt finden würde und mit den Charakteren schwieriger eine Beziehung aufbauen könnte, aber ich versuchte optimistisch zu bleiben und das Beste daraus zu machen :)

Der Beginn klang vielversprechend und interessant, aber langsam wurde mir ein Problem bewusst. Ich las und las und wurde das Gefühl nicht los, auf der Stelle zu treten. Nach einer Zeit wurde mir dann klar was mich so störte: Man kam wirklich nicht recht vom Fleck. Gut und gerne 70 Seiten wird beispielsweise darüber diskutiert ob und wie und warum sie Ella befreien sollen, aber Ergebnisse konnte ich zu dem Zeitpunkt keine ausmachen.

"Du wirst enttäuscht sein, Ella. Ich kann deine Erwartungen nicht erfüllen." "Ich gab gar keine. Gar keine!" "Doch, die hast du! Du erwartest, dass wir zusammenbleiben, egal was kommt. Ich kann dir so was nicht mal annähernd versprechen. Es wird nicht funktionieren. Ich kann nicht hier bleiben und du kannst nicht mit mir kommen, das ist einfach so. Du gehörst hierher, ob du willst oder nicht." S 164

Was ich mir beim Schreibstil gewünscht hätte, wäre vielleicht wirklich ein bisschen mehr Humor oder Pepp gewesen, da ein Großteil der Handlung aus Dialogen besteht, und da einiges an Potenzial vorhanden gewesen wäre.

Und dann kam die nächste Erkenntnis: Ich konnte Ella einfach nicht ausstehen. Sie ist mir mit der Zeit unglaublich auf die Nerven gefallen. Ich hatte das Gefühl, dass sie auf jeder zweiten Seite in Tränen ausbricht und permanent Jesda anbettelt, doch bei ihr zu bleiben und sie nicht zu verlassen, obwohl man mehr als deutlich gemerkt hat, dass er dazu nicht wirklich Lust hat. Gut, ich bin mal nicht so gemein, das ist vielleicht auf Ellas verstörenden Aufenthalt im Staatsgefängnis zurückzuführen ABER als sie wieder in ihrer eigenen Zeit ist kann man doch nicht so bedäppert sein und als monatelang vermisstes Mädchen im verlassenen Haus einfach so auf ein Klopfen hin die Tür aufmachen und dann überrascht sein dass die Polizei davorsteht! Grrr ... An dem Punkt hab ich beschlossen, dass Ella und ich keine Freunde mehr werden können. Aus Jesda wurde ich auch nicht so recht schlau, da habe ich die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben.

Ein weiterer Pluspunkt war für mich die Grundidee. Im Klappentext wird nicht viel davon verraten, aber im Grunde geht es um ein sogenanntes Zeitloch, welches Ella sehen kann und das sie unbeabsichtigt ins Jahr 3277 befördert. Dort heißt das jetzige England Britannien und ist eine strenge Diktatur. Völlige Kontrolle, kein Verlassen von innen oder Betreten von außen, ähnliches Kastensystem wie in Indien, das nach Blut geht. Fand ich eine sehr gute Idee!

Eine viel versprechende Idee, starke Charaktere, angenehmer Schreibstil. Ich hätte mir ein paar mehr Einblicke in die Welt von Zentralbritannien im Jahre 3277 gewünscht, genauso wie eventuell etwas mehr Pepp in den Dialogen, von denen sehr viele vorhanden sind. Insgesamt kann ich aber nicht mehr als 2 Pusteblumen geben, da mir die Geschichte an vielen Stellen nicht ausgereift genug war und ich nicht das Bedürfnis verspüre, die Reihe weiter zu verfolgen (sei es der erste oder der dritte Band).


Vielen lieben Dank an die Autorin Patricia Rabs für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares und die wunderbare Zusammenarbeit - es hat Spaß gemacht! :)

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