Pandemonium - Lauren Oliver [Rezension]

28. Juni 2013 | 11 Kommentare

Pandemonium



Preis: € 17,90 [D]
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 349 Seiten
Altersempfehlung: ab 12
Meine Wertung: 4 Pusteblumen
Originaltitel: Pandemonium
Reihe: 2. Teil einer Trilogie
Verlag: Carlsen
Will ich kaufen!


Achtung, dies ist der zweite Teil einer Reihe!

Die angepasste Lena von früher gibt es nicht mehr. Das Mädchen, das glaubte, was man ihm sagte, und sich gegen die Liebe heilen lassen wollte. Dieses alte Ich hat Lena zurückgelassen auf der anderen Seite des Zauns, über den sie mit Alex geflohen ist. Hier, in der Wildnis, schließt sie sich dem Widerstand an. Ein Auftrag führt sie erneut in die Stadt. Und tief in ihrem Innern gibt sie die Hoffnung nicht auf, dass Alex doch noch am Leben ist. Sie muss ihn finden. Denn in ihrem Herzen lodert immer noch die Liebe.

Ich gebe zu, ich wusste nach Beendigung von »Delirium« nicht, ob ich die Reihe weiterverfolgen sollte. Der Schreibstil war gut, ja, die Idee auch, aber Lena fand ich als Hauptperson einfach gänzlich ungeeignet. Für mich war sie nie besonders mit dem Herzen dabei sondern war einfach nur da. Anwesend. Aber ich bin so froh dass ich den Schritt getan und »Pandemonium« gelesen habe, denn der zweite Teil war um einige Längen besser als sein Vorgänger!

Aus der langweilig-eintönigen, leicht zu beeinflussenden Lena wurde eine neue, toughe, willensstarke Lena. So eine Protagonistin hat man gern, nicht so eine Marionette, die selbst nicht weiß, was sie will. Das war schon mal einer von zweien riesigen Pluspunkten; Wer will denn schon eine Reihe über ein charakterloses Mädchen lesen, das sich von der Regierung alles einhämmern lässt?

"Gewöhn dich schon mal an eins. [...] Alles, was du mal warst, das Leben, das du geführt hast, die Leute, die du kanntest ... Staub. [...] Es gibt kein Vorher. Es gibt nur das Jetzt und was danach kommt." Seite 26

Der zweite Band knüpft praktisch nahtlos an das Ende von »Delirium« an - was für mich aber dank einer Zusammenfassung kein Problem war. Und schon auf den ersten Seiten habe ich wieder gemerkt, dass die Autorin einfach ein tolles Talent in Sachen Sprachstil hat. Die Sätze lassen sich locker und flüssig lesen, die Worte wirken geschickt gewählt aber doch nicht aufgesetzt oder krampfhaft. Obwohl ich sehr kritisch an das Buch rangegangen bin, bin ich schon fast wider Willen in den Sog der Geschichte hineingezogen worden.

Dabei muss man auch sagen, dass die Autorin nicht nur einen, sondern zwei Handlungsstränge (sozusagen davor und danach) miteinander verbunden hat und ich kann sagen, das hat sie sehr, sehr geschickt gemacht. So eine Methode habe ich in der Form noch nie gelesen und es herrscht deswegen schon fast doppelte Unterhaltung. Auch der Untertitel des Buches - Chaos, Wirrnis, Tumult - finde ich diesmal perfekt gewählt. Denn endlich passiert mal etwas! Darauf hatte ich ziemlich lange gewartet.

Ich frage mich, ob jener Junge der echte Julian ist oder dieser Junge hier oder ob sich das überhaupt genau bestimmen lässt. Dann geht es mir auf: Ich bin mir noch nicht mal mehr sicher, welches die echte Lena ist. Seite 256

Klingt toll bis hier, nicht? War es auch. Trotzdem muss ich eine winzige Pusteblume abziehen, weil es unter anderem ein paar kleine Ungereimtheiten gab. Unterdessen hatte ich auch das Gefühl, dass Lena noch lange nicht über Alex hinweg gekommen ist, und das ist auch verständlich. Trotzdem hat sie krampfhaft versucht ihn zu verdrängen, die Sache schönzureden, und für mich hat es gewirkt, als wäre sie permanent auf der Suche nach Lückenfüllern. Auch die "Auflösung" am Ende fand ich ein wenig flach und platt, aber das ist Geschmackssache. Was nicht Geschmackssache ist, ist der Cliffhanger. Den muss man einfach hassen! ;)

Alles in allem war ich mehr als positiv überrascht. Hat mich »Delirium« überhaupt nicht mit der allgemeinen Begeisterung anstecken können, hat mir »Pandemonium« wirklich überraschend gut gefallen. Besonders toll fand ich Lenas Erleuchtung, wie ich es gern nenne - sie wacht einfach endlich auf, setzt sich für was ein, denkt selbst nach und ist aktiv dabei. Sonst hat der Folgeband noch einen wunderbar lockeren Schreibstil inklusive der tollen Geschichte zu bieten. Meiner Meinung nach hat sich die Spannung enorm gesteigert und mir persönlich hat »Pandemonium« deutlich besser gefallen als sein Vorgänger!



Vielen Dank an den Carlsen-Verlag für die liebe Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares! :)

11 Kommentare

  1. Na du Gurke ;)
    Was hab ich gesagt ?! Ich liebe beide Bücher und hab dir beide Bücjer empfohlen und war nach der Rezension zu "Delirium" echt enttäuscht, dass das Buch dir nicht so gut gefallen hat wie mir. Jetzt bin ich aber froh, dass dir wenigstens "Pandemonium" gefallen hat. Ich fand "Delirium" immer noch ein wenig besser, weil ich dort die Wandlung von Lena schon ziemlich interessant fand und man so schön viel über die Gesellschaft erfahren hat. Im zweiten Teil gab es halt den Störfaktor Julian, ich bin absolut begeisterter Alex - Fan. :P
    Meinst du mit Zusammenfassung meinen Spoilerbeitrag? Wenn ja, würd mich das ja echt freuen, dann würde unsere Seite Fortschritte machen ^^
    Tolle Rezension, so wie immer! :)
    <3333

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    1. DU hast mir gesagt dass wenn mir Delirium nicht gefallen hätte, mir Pandemonium auch nicht gefallen würde, ja? xD Hahaha. Ich war schon ganz depressiv wegen diesem Rat von dir!
      Delirium hat mir überhaupt nicht gefallen, ich fand Lena sooo langweilig *augenroll* Aber ja, Alex ist mir schon abgegangen ._. Ich mochte Julian eigentlich schon ganz gern, aber er hat mir irgendwie leid getan.
      Ja, mein ich :P

      Danke! <33

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    2. Echt ?! :D Das weiß ich schon gar nicht mehr haha xD
      Ich weiß und deshalb war ich selbst ein wenig traurig, weil ich wollte, dass dir die Reihw gefällt. Aber der Teil hat es ja etwas rausgerissen :D
      Neeeee Julian hat mich ziemlich genervt, einfach WEIL ich Alex so toll fand und da sollte einfach niemand anderes dazwischen funken :D
      Hihi *freu* :))
      Bitte :*:*:*

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  2. Hallo Sandra :)

    Lass mal nachrechnen seit wann dieses Schätzchen jetzt schon auf meinem SuB vergammelt... seit Weihnachten?! :D Ich habe irgendwie immer noch die Befürchtung gehabt, das Buch könnte mir Teil 1 noch weiter versauen, denn Lena fand ich grausam. Aber besser als der erste ist ja mal n Wort. Mal schauen, jetzt hab ich eh erstmal genug mit Ein ganzes halbes Jahr zu tun :D

    Liebste Grüße!

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    1. Heeey Jada :)

      Ich kenn das. Ich hab hier auch noch einige von Weihnachten hier liegen und ich kann »Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit« und »Legend« schon bald nicht mehr ansehen! Ich fand Lena auch total unausstehlich. Aber ich glaube, dadurch, dass ich wirklich KEINE Erwartungen an »Pandemonium« hatte, hat es mir nix versauen können :D Aber ich fand es einfach viel besser als den Vorgänger.
      Oooh, Ein ganzes halbes Jahr ist sooo toll! Hoffentlich gefällt es dir! Ich kann grade leider überhaupt nicht so kommentieren wie ich will, ich bin nämlich nicht grade oft zuhause :(

      Alles Liebe,
      Sandra
      <3

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  3. Ich bin ganz deiner Meinung, dass in diesem Band deutlich mehr passiert ist als im Ersten! Und dass Lenas Charakter sich grundlegend geändert hat, fand ich auch klasse - endlich verhält sie sich wie eine richtige Dystopie-Protagonistin! ;)

    Wie fandest du die kleine Nebengeschichte zu Blue? Das hat mich fast zum Weinen gebracht...

    Und der Cliffhanger ist wirklich FIES. Den muss man einfach hassen! xD

    Schöne Rezension! Immer wieder toll zu lesen. :)

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    1. Ja, ENDLICH! Wer will denn in einer Dystopie ständig über so ein verweichlichtes Ding lesen? ^^ Ich war total überrascht dass mir der zweite Band so gut gefallen hat, immerhin war Alex in »Delirium« mehr oder minder mein einziger Lichtblick und der war ja diesmal nicht mit von der Partie :(

      Ich fand sie total toll. Und auch authentisch, eigentlich alles um Raven - wie glaubwürdig ist denn eine Dystopie, wenn niemand stirbt? In der Wildnis, ohne Essen und allem Drum und Dran?

      Ist so :D Schlimm, obwohl ich es schon geahnt hatte. Danke, Tata!

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  4. Dem ist nichts hinzuzufügen, außer dass ich das Buch noch besser bewertet hab als du. ^^ Delirium war Meh, Pandemonium hingegen... *schwärm*

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    1. Delirium war Mist ^^ Ich konnte die Begeisterungsstürme nicht verstehen, aber jetzt freue ich mich sogar auf Requiem. Den Punkt Abzug gab es von mir weil ich fand dass Lena viel schnell über Alex hinweggekommen ist /: Und die Auflösung von ihrem Auftrag hat mir nicht zugesagt, das hat Raven irgendwie bei mir in einem unsympathischen Licht dastehen lassen ...

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  5. Mir hat Band 2 auch viel besser als der Erste gefallen.
    Und das Ende ist sooo gemein! ;D

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    1. Ich hatte ja wirklich ein bisschen Angst das Buch zu lesen, ich hab teilweise auch Aussagen gehört, dass der zweite Band schlechter als der erste sein soll. So typischer Mittelteil einer Trilogie eben. Gott sei Dank hat es mir aber sehr gefallen!

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